Positionspapier der CDU-Fraktionen Mannheim und Heidelberg zur Health & Life Science Alliance in der Metropolregion Rhein-Neckar und zur Stärkung des Standortes Baden-Württemberg
Ausgangslage
Die Wissensregion Rhein-Neckar
Die Exzellenz-Universität Heidelberg ist in Wissenschaft und Forschung in besonderer Weise bereits heute ein Leuchtturm in den Bereichen Medizin und Lebenswissenschaften. Die Fakultät Mannheim trägt dazu in herausragender Weise bei.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse beider Fakultäten haben internationalen Rang.
Darüber hinaus gibt es in der Metropolregion neben den universitären Einrichtungen eine in Deutschland einzigartige Konzentration naturwissenschaftlicher und medizinischer Forschungsinstitute wie dem European Molecular Biology Laboratory, dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, dem Nationalen Zentrum für Tumorerkrankungen, dem Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI) oder dem Fraunhofer-Institut für Medizin Technologie.
Alle in der Region beteiligten Einrichtungen unterstreichen, dass die Zusammenarbeit verbessert und intensiviert werden muss.
Einmalige Forschungsallianz
Kern der wissenschaftlichen Zukunftsaufstellung der Metropolregion Rhein-Neckar ist die Health & Life Science Alliance aus Universität Heidelberg, den Universitätskliniken, den medizinischen Fakultäten sowie DKFZ, ZI, MPI und EMBL. Voraussetzung für den Erfolg dieser „Alliance“ ist die Fusion der beiden Universitätskliniken, sowie der beiden Fakultäten für Medizin in Mannheim und Heidelberg.
Nur so entsteht eine Wissenschaftseinrichtung, die auf internationalem Niveau mithält bzw. sogar den Takt angeben kann.
Die neue Leitindustrie
Für die Metropolregion Rhein-Neckar und die Zentren Mannheim und Heidelberg bedeutet dies die Erfüllung des Metropolgedankens in einem ganz wesentlichen Wirtschaftsbereich mit mehreren 10.000 Arbeitsplätzen. Die Entwicklung der Health & Life Science Alliance in der Metropolregion Rhein-Neckar ist die logische Fortsetzung des Gedankens der Bio-Regio und wird auch zur Entwicklung neuer Unternehmen im medizinisch-technischen-wissenschaftlichen und produktiven Umfeld führen. Baden-Württemberg hat dadurch die Chance – neben den klassischen Technologiesektoren wie Automotive und Elektrotechnik – in dem innovativen und interdisziplinären Zukunftsfeld der Lebenswissenschaften zu einem globalen Player zu werden.
International agierende Unternehmen der Region wie BASF, AbbVie, Merck, Sanofi und Roche aber auch SAP werden ihren Standort dadurch sichern und perspektivisch ausbauen. Das Projekt einer Health & Life Science Alliance wird hierfür Treiber sein. Daneben besteht in der Metropolregion Rhein-Neckar bereits jetzt ein dichter Bestand von mehr als 400 kleinen und mittleren Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft, die vom Wissenschaftsstandort Heidelberg Mannheim profitieren.
Wir beobachten aber auch, dass sich momentan die Life-Science Standorte Berlin und München schnell nach vorne entwickeln. Baden-Württemberg droht den Anschluss zu verpassen. Das ist eine der Ursachen, warum die Universität Heidelberg, die Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim, die beiden Städte und das Land Baden-Württemberg sich 2020 auf den Weg gemacht haben, um mit der Fusion einen Klinik- und Wissenschaftsstandort von Weltniveau zu schaffen. Die Landesregierung ist jetzt gefordert, den Prozess erfolgreich zu beenden.
Unsere Erwartungen an das Land Baden-Württemberg
Die CDU-Fraktionen im Gemeinderat von Heidelberg und Mannheim erwarten vom Minister- präsidenten, sich klar zur neuen Leitindustrie Health and Life am Standtort Rhein-Neckar zu bekennen.
Es sollte von der Landesregierung kurzfristig ein Fahrplan zur Umsetzung der Fusion der Kliniken Mannheim und Heidelberg aufgestellt werden, in dessen Konzeption auch die notwendigen Investitionsmittel hinterlegt sind.
Der weitere Weg der wissenschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen der Health & Life Science Alliance sollte unter Federführung des Wissenschaftsministeriums weiter entwickelt werden.
Der Ministerpräsident setzt seine Richtlinienkompetenz ein und gibt den widerstreitenden Interessen von Wissenschaftsministerium und Sozialministerium eine klare Vorgabe für die Fusion und für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Baden-Württemberg.