Zur Wirkung der nächtlichen Ausgangssperre gibt es viele Fragezeichen
„Wir unterstützen jede Maßnahme, die hilft, dass wir das Infektionsgeschehen beherrschen und die Infektionsketten nachvollziehen können. Bei der Wirkung der nächtlichen Ausgangssperre, die zunächst von Oberbürgermeister Kurz für Mannheim und dann von der Landesregierung für Corona-Hotspots in Baden-Württemberg verhängt wurde, stellen sich für uns große Fragezeichen. Es ist Winter und es sind seit Anfang November keine Kneipen, Restaurants, Veranstaltungshäuser oder andere Ausgehmöglichkeiten geöffnet. Kaum jemand verlässt um diese Uhrzeit noch das Haus. Wir brauchen aber Maßnahmen, die tatsächlich Kontakte vermindern und die Sicherheit der notwendigen Kontakte erhöht“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Claudius Kranz.
Wir brauchen aber Maßnahmen, die tatsächlich Kontakte vermindern und die Sicherheit der notwendigen Kontakte erhöht.
CDU will Corona-Test für alle Bürger nach Tübinger Vorbild
„Der Oberbürgermeister ist gefordert, noch effizienter für die Einhaltung der geltenden Regeln und Vorschriften zu sorgen. Wir sollten aber auch über mehr Angebote zum Schutz der Bevölkerung diskutieren. Deshalb schlägt die CDU zusätzliche Maßnahmen vor, die sich in anderen Ländern und Städten bewährt haben“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Mannheimer Bundestagsabgeordnete Nikolas Löbel.
Die CDU schlägt folgende Maßnahmen vor:
1. Angebot kostenloser Antigen-Tests (so genannte Schnelltests) an öffentlichen Plätzen nach Tübinger Vorbild.
So werden kostenlose Schnelltests für alle ermöglicht, die das wünschen, jedoch insbesondere für Menschen, die Verwandte oder Bekannte sehen möchten, die zur Risikogruppe zählen.
„Das kann gerade für die Weihnachtszeit ein relevantes Maß an Sicherheit bringen und mögliche Infektionsketten verhindern. Die Schnelltests werden aber hoffentlich auch einen psychologischen Nebeneffekt haben, damit in angespannter Lage und unter den vielen Einschränkungen dennoch einigermaßen entspannt Weihnachten gefeiert werden. Andernorts und in einigen Ländern Europas haben solche Maßnahmen bereits Wirkung gezeigt. Wer – beispielsweise an einem Adventwochenende oder über Weihnachten – einen Besuch bei Verwandten plant, die bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus besonders gefährdet wären, kann sich in Tübingen kostenlos testen lassen. Die Testung wird durch Hilfsorganisationen durchgeführt und von der Stadt finanziert. Es wird bei den getesteten Personen um eine Spende gebeten. Bei den Tests handelt es sich um Antigen-Schnelltests, die immer nur eine Momentaufnahme sind und anzeigen, ob jemand zu diesem Zeitpunkt ansteckend ist. Deshalb empfiehlt sich ein solcher Test nur kurz vor einem geplanten Treffen mit anderen Personen. Wer Corona-spezifische Symptome hat, sollte nicht zum Testmobil kommen, sondern sofort den Hausarzt oder das Gesundheitsamt kontaktieren“, erklärt Stadtrat Thomas Hornung den CDU-Vorschlag.
2. Verpflichtende tägliche Antigentests für Beschäftigte in teil- und vollstationären Einrichtungen der Pflege.
„Die Bewohner und Nutzer in Pflegeeinrichtungen gehören zur Vulnerablen Gruppe und sind deshalb besonders zu schützen. Da nun leider auch in Mannheim an mehreren Einrichtungen Patienten an Covod-19 erkrankten und auch einige Menschen daran verstorben sind, müssen hier feinmaschigere Tests der Beschäftigten durchgeführt werden. Die Kostenübernahme dieser Maßnahme und Hilfe bei der Beschaffung der Tests erfolgt im Interesse der Menschen durch die Stadt“, fordert Fraktionschef Kranz ein.
3. Alternativen für Risikogruppen anbieten.
Als adäquates Mobilitätsangebot schafft die Stadt Mannheim ein Corona-Ruf-Taxi, also ein Angebot analog dem FrauenNachtTaxi (Gutscheinlösung, z.B. maximal ein Gutschein für eine Hin- und Rückfahrt pro Woche). „Wir wollen auch den Risikogruppen, die oftmals aus richtigen Gründen den öffentlichen Nahverkehr meiden, ausreichend Mobilität zu gewährleisten“, erklärt Löbel diese Maßnahme.
4. Appell an alle Risikogruppen den Selbstschutz ernster zu nehmen.
Damit schützen sich die Risikogruppen zum einen selbst und zum anderen leisten ist so einen Beitrag dazu, dass das Virus weniger Chancen bei den besonders gefährdeten Menschen hat. Das kann letztlich ein Baustein sein, damit die Intensivkapazitäten an unseren Krankenhäusern nicht überlastet werden.