Die CDU im Mannheimer Integrationsausschuss hat einen Antrag der Grünen abgelehnt, der vorsah, dass die Stadt öffentliche Grußbotschaften zum Ramadan in der Fußgängerzone oder im öffentlichen Raum mit Kosten von 75000 € plakatiert oder aufhängt.
Die CDU-Vertreter Sengül Engelhorn und Jürgen Dörr begründeten ihre klare Ablehnung mit dem Neutralitätsgebot des Staates, das eine Finanzierung religiöser Botschaften ausschließt. Zudem betonten sie, dass eine solche einseitige Unterstützung auch Forderungen anderer religiöser und kultureller Gruppen nach sich ziehen könnte – beispielsweise von Kurden oder der jüdischen Gemeinde. Dies, so die CDU, würde die Stadt vor große Herausforderungen stellen.
Die Grünen hatten ihren Antrag, der nach dem Vorbild Frankfurts formuliert war, verteidigt. Dort hatte man sich im Frühjahr, trotz heftiger Kritik, für die Plakatierung öffentlicher Grußbotschaften entschieden. Die Grünen argumentierten, solche Gesten könnten das Gemeinschaftsgefühl stärken und Zugehörigkeit vermitteln. Doch die CDU und andere Mitglieder des Ausschusses sahen dies anders: Sie befürchten, dass solche Aktionen in der aktuellen, ohnehin angespannten Zeit eher zur gesellschaftlichen Spaltung beitragen und genau das Gegenteil bewirken könnten.
Für die CDU steht fest, dass die bewährte Praxis in Mannheim, als Stadt der kulturellen und religiösen Vielfalt, beibehalten werden sollte. Statt kostspielige öffentliche Grußbotschaften in der Fußgängerzone aufzuhängen, wie es in Frankfurt geschah, sollten Vertreter der Stadtspitze weiterhin persönlich an religiösen Festen wie dem Fastenbrechen oder dem Lichterfest teilnehmen. Diese persönliche Nähe und der direkte Dialog seien weitaus wirkungsvoller, um den Zusammenhalt in der Stadt zu fördern – und das ganz ohne eine Ausgabe von 75.000 Euro.