Großes Eröffnungswochenende mit freiem Eintritt, 2. bis 4. Dezember, jeweils von 10 bis 18 Uhr
Was verändert sich, wenn eine Demokratie von einer Diktatur zerstört wird? Und wie gelingt Demokratie danach wieder?
Die multimediale und interaktive Ausstellung „Was hat das mit mir zu tun?“ im MARCHIVUM erzählt die historische Entwicklung in Mannheim während der NS-Diktatur. Gleichzeitig weitet sie die Perspektive auf das Davor und Danach und nimmt die Lebensschicksale von Opfern wie Tätern in den Blick.
„Was hat das mit mir zu tun?“ stellt Fragen nach dem Wie und Warum an unsere eigene Geschichte, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung nicht selbstverständlich ist, sondern stets gegen antidemokratische Tendenzen von uns allen verteidigt werden muss.
Der Anfang der Ausstellung ist der Weimarer Republik gewidmet. Die erste deutsche Demokratie sicherte den Bürgern umfassende Freiheits- und Gleichheitsrechte, war jedoch zugleich stark belastet und bildete den Nährboden für den Aufstieg der NSDAP zur Massenpartei.
Die „Machtergreifung“ 1933 und die Schnelligkeit, mit der die NS-Diktatur errichtet wurde, werden anhand unterschiedlicher, immersiv inszenierter Biographien präsentiert. Schwerpunkte bilden die Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung und anderer politischer, weltanschaulicher Gegner und das Geschehen an der „Heimatfront“ in Mannheim im Zweiten Weltkrieg.
Beeindruckende Medieninstallationen thematisieren z.B. die gesellschaftliche Gleichschaltung oder einzelne Emigrationsschicksale. Den getöteten Opfern der Shoa wird in einem eigenen Raum gedacht. Digitale Zeitstrahle und Vertiefungsstationen in allen Ausstellungskapiteln helfen, die historischen Ereignisse einzuordnen.
Das Ende der Ausstellung zeigt den Umgang mit der NS-Vergangenheit. Eine Collection Wall verhandelt die Mannheimer Nachkriegsjahrzehnte bis in die Gegenwart, das interaktive Quiz „Democrady“ lädt dazu ein, miteinander in einen Dialog über demokratische Werte zu treten, und bei der sogenannten MARCHIVUM-Erklärung können sich die Besucher sprichwörtlich in die Ausstellung einschreiben.
Ein Bunkerraum als Sonderbereich bildet gleichsam die inhaltliche Klammer zwischen den Ausstellungen zur Stadtgeschichte und zur NS-Zeit. Er widmet sich dem Gebäude des MARCHIVUM und erzählt dessen Geschichte und die der anderen Bunker in Mannheim von den Anfängen bis in die Gegenwart mittels aufwendigem Projection Mapping nach.
Öffnungszeiten: Di, Do-So 10 – 18 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr, Mo geschlossen, an jedem Feiertag geöffnet außer 24. und 31. Dezember